Parko

Mitten im Athener Stadtteil Exarchia gibt es dort, wo noch vor einigen Jahren ein kommerzieller Parkplatz betrieben wurde, einen belebten Park mit Olivenbäumen, Gemeinschaftsgärten und Spielplätzen. Wenige Monate nach den Aufständen im Dezember 2008, die auf die Erschießung des 15-jährigen Alexandros Grigoropoulos durch einen Polizisten folgten, besetzten Anwohner und Aktivisten den in städtischem Besitz befindlichen Platz. Sie brachen die Betonflächen auf und begannen ihn zu bepflanzen. Heute ist das ehemalige Grau nicht nur ein vielfältiges Grün, der Navarinou-Park ist auch ein Experiment in Selbstorganisation und Plattform für unterschiedliche politische, soziale und kulturelle Aktivitäten. Parko, von Clara Stella Hüneke zusammen mit Jonas Eichhorn, Lukas Link und Stella Kalafati 2015 über mehrere Monate gedreht, dokumentiert die Arbeit des Park-Kollektivs und beobachtet, wie der alltäglichen Misere des Kapitalismus und der Krise in Griechenland mit einem Ort der Freude, des Austauschs und auch der Zuflucht begegnet wird: ein widerständiger Mikrokosmos, der eine „Stadt von unten“ aufruft.

Parko, Clara Stella Hüneke, Dokumentarfilm, DE 2016, 37 min